Heft 6 aus dem Jahr 1997 – mit einem Beitrag über die Emmauskirche in Heuersdorf
Am 3. Juni 1996 hat unsere Projektgruppe „Chronik Heuersdorf“ ihre Arbeit im Heimatverein des Bornaer Landes aufgenommen. Unsere Aufgabe ist es, die historisch-kulturelle Entwicklung der zwischen Schnauder und Pleiße gelegenen Orte Gemeinde Heuersdorf/Großhermsdorf darzustellen. Bereits durchgeführte Befragungen von Heuersdorfern und von Bürgern, die ehemals mit Heuersdorf verbunden waren, zugegangene Dokumente und Zeitzeugnisse, geben uns die Zuversicht, daß eine gute Chonik entstehen wird.
Unser heutiges Anliegen ist es, die beiden Kirchen näher vorzustellen.
In der Tabor- und Emmauskirche finden die Gottesdienste im Wechsel statt. Seit 1990 ist Pfarrer Krieger aus Lobstädt der Gemeindepfarrer, zuvor war es Pfarrer Arendt. Über die Hälfte der Dorfbewohner gehören der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde an. Monatlich finden Frauendienst und Gesprächskreise statt, die gut und gern besucht werden. Monatlich trifft sich der aktive Kirchenvorstand. Christenlehre, Konfirmandenunterricht und zeitweilig auch Religionsunterricht werden gegeben. Jährlich finden kirchliche Trauungen und Taufen in Heuersdorf statt. Eine schöne Tradition ist die jährliche Johannisfeier auf den Friedhöfen mit dem Posaunenchor aus Schönau unter Leitung von Herrn Heinike. Nack dem Erntedankfest werden die von den Dorfbewohnern gespendeten Gaben an ein Altenheim in Bad Lausick weitergeleitet. Alljährlich findet in der Adventszeit in der Taborkirche ein Konzert des gemischten Chores Wyhratal und des Kinderchores Lobstädt statt.
Mit den Umweltgottesdiensten vom 26. Juni 1993 und dem am 25. Juni 1994 in der Taborkirche, an denen zahlreiche Besucher teilnahmen, setzten sich die Heuersdorfer für den Erhalt ihres Ortes ein, der wie Breunsdorf dem Abbau der Braunkohle weichen soll. Am 7. März 1995 folgte Landesbischof Volker Kreß einer Einladung des Kirchenvorstandes nach Heuersdorf. Der Entscheidung des Planungsverbandes zur Devastierung am 18. August 1995 in Colditz folgte ein Fürbittgottesdienst in Taborkirche für den Erhalt des Dorfes. Unsere beiden Kirchen ziehen immer wieder ehemalige Heuersdorfer und Besucher aus nah und fern an. Das verleiht uns Mut, schafft Hoffnung und gibt Zuversicht …
Aus dem weiteren Inhalt:
Autor | Beitrag |
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Dr. Peter Haferstroh | Die deutsche Ostsiedlung („Kolonisation“) im Leipziger Raum: 1150–1250 |
Gottfried Becker | Bad Lausick, die Pegauer Annalen und die Urkunde von 1158 |
Dr. Wolfgang Sperling | Die Ereignisse des Jahres 1813 aus Mölbiser Sicht |
Claus Bräutigam | Das neue Siegel der Gemeinde Deutzen |
Annemarie Engelmann | Bornaer Straßennamen im Wandel der Zeiten |
Verschiedene Autoren | Gefährdete steinerne Flurdenkmale |
Verschiedene Autoren | Die Emmaus- und Taborkirche in Heuersdorf |
Helmut Hentschel | 275 Jahre Silbermannorgel der Georgenkirche zu Rötha (1721–1996) |
Tylo Peter | Die zwölf Nächte |
Ein Gang durch das nordwestsächsische Bauernhaus |